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Die Kirche in Veldrom

(1)Im Jahre 1964 wurde die Kirche unter der Leitung des Architekten Herrn Fischer aus Detmold erbaut und am 4. Juli 1965 durch Präses Hundertmark aus Talle geweiht. Der Antrag für den Bau der Kirche wurde im Jahre 1962 durch den Kirchenältesten und Bürgermeister Veldroms, Rudolf Faulstich gestellt. Im Turm sind drei Stahlglocken installiert, die elektrisch geläutet werden. Das Geläut um 7.00, 12.00 und 18.00 Uhr an den Werktagen ist so selbstverständlich geworden, dass eigentlich keiner mehr so recht den Stein neben dem Eingang beachtet: AD (Anno Domini, im Jahre des Hern) 1964. Der Grundstein also, der das Jahr des Baubeginns festhält. Ein knappes Jahr später wurden die ersten Gottesdienste dort gehalten. Heute rufen die Glocken alle zwei Wochen zum Gottesdienst und zum Kindergottesdienst.

Warum eine Kirche in Veldrom? in Veldrom und Kempenfeldrom wohnen 324 evangelische Gemeindemitglieder (Stand vom 1.5.2003). Ist dafür der Aufwand nicht ein bisschen hoch? Es wurde sogar schon die Frage gestellt, ob im Winter nicht besser ein Kirchbus fahren sollte, damit man die hohen Heizkosten sparen könne. Aber diese Fragen kommen immer wieder schnell vom Tisch. Mit Stolz wird darauf hingewiesen, dass der Gottesdienstbesuch nach Prozenten höher ist als in den übrigen Ortsteilen.

Unsere Kirche in Veldrom war und ist notwendig. Neben dem Ort des Gottesdienstes und der Gruppen wie dem Veldrömer Abend und den Seniorennachmittagen dient sie zu Trauerfeiern (nicht nur evangelischen) für den benachbarten Friedhof.

Jahre bevor sie gebaut wurde, dachte man schon an einen solchen Bau. Gottesdienst war in der Schule und Trauerfeiern fanden auf der Deele statt. Aber die Deelen verschwanden, die Toten konnten nicht mehr aufgebahrt werden. Die Straße wurde ein wichtiges Verbindungsstück von der B 1 zur Autobahn. Ein Grund mehr, auf die Trauerzüge durch den Ort zu verzichten.

Doch ein Neubau war teuer und der Kirchenvorstand Horn war nicht gerade begeistert von einem neuen Kirchengebäude. Den Ausschlag gaben wohl verschiedene Umstände. Unter anderem der, dass die damalige politische Gemeinde Veldrom ein Grundstück zur Verfügung stellte - sie war ja an einer Friedhofshalle stark interessiert. Zum anderen auch eine Visitation durch den Superintendenten Kramer aus Detmold. Zu diesem Anlass sei die Schule so stark besucht gewesen, dass Pastor Kramer die Bemühungen um eine Kirche spontan unterstützte. Schließlich ließ sich der Kirchenvorstand von der Notwendigkeit überzeugen, und da gerade in Lockhausen ein Wettbewerb stattgefunden hatte, konnte schnell einer der eingereichten Entwürfe für Veldrom übernommen werden. Was sonst Jahre dauerte, war für Veldrom in viel kürzerer Zeit vollbracht, und so wurde die Kirche in Veldrom gebaut. Die Baukosten betrugen 220.000,-- DM.

Nachdem 15 Jahre keine Reparaturen erforderlich waren, zeigten sich Schwächen und Bausünden. Am Turm begann der Beton zu bröckeln und die Armierung zu rosten. Die Nachtspeicherheizung fiel nach und nach aus - an kalten Wintertagen saßen die Gläubigen bei 7 bis 9 Grad in der Kirche. An den hohen Fensterleisten fiel Stück für Stück die Buntverglasung ab.

Umfangreiche Reparaturen wurden erforderlich. Zusätzlich wäre ein wärmerer Fußboden besonders im Nebenraum zu begrüßen, der ja für den Unterricht und vom Abendkreis genutzt wird. Ebenfalls wäre zu wünschen, dass die doch etwas kahle Wand hinter dem Abendmahlstisch durch künstlerische Gestaltung aufgelockert würde. So entstand in Eigenarbeit ein großer Wandbehang.

Im Jahre 1980 wurden die ersten Reparaturen in Angriff genommen. Im Nebenraum der Kirche wurde für die abgängige Verglasung eine Doppelverglasung eingebaut. Die Nachtspeicheröfen wurden ausgebaut und durch eine neue elektrische Heizungsanlage ersetzt. 1985/86 wurden die Instandsetzungsarbeiten fortgeführt. Ein großer Basar wurde eigens für die Renovierung der Kirche durchgeführt. Das damals neue Verfahren, nach dem die Fenster hergestellt wurden, hat sich nicht bewährt - es hält der Witterung nicht stand. Von Jahr zu Jahr traten daher die Schäden deutlicher hervor. Noch schlimmer war es am Turm, Stahlbeton hat nun mal seine eigenen Gesetze. Teilweise lag die Armierung, also der innenliegende Stahl, völlig frei. Der Rost schritt fort, der Beton platzte Schicht für Schicht heraus. Mit einem Aufwand von 63.000,-- DM wurde die Kirche instandgesetzt. Die Verglasung ist mit hellen Farben gearbeitet. Der Turm ist jetzt deutlich heller als bisher und weithin sichtbar. Ab dem 01.01.1988 wurde der Pfarrbezirk neu gegliedert. Die Ortschaften Leopoldstal, Heessten und Veldrom bilden einen neuen Pfarrbezirk.

Quellennachweis:1 Geschichte der Gemeinden von Johannes Schulze